Pressemitteilung der SPD Neubiberg zur Kokain-Affäre

21. Oktober 2025

Zur Kokainaffäre und zur Reaktion der örtlichen CSU:

Auch uns hat die Nachricht über den folgenschweren Vorfall mit Neubibergs 1. Bürgermeister Thomas Pardeller erst sechs Tage später über die Presseberichterstattung erreicht. Bei all dem Unglauben, der Verärgerung, aber auch dem Mitgefühl war sofort klar, dass ein immenser Schaden für unsere Gemeinde, für das Bürgermeisteramt und für das Ansehen der demokratischen Parteien entstanden ist.

Persönliche Kampagnen sind weiterhin nicht unser Stil. Wir bleiben der sachlichen Politik treu. Aber dazu gehört auch, klar zu benennen, dass der Versuch der örtlichen CSU, diesen verstörenden Vorgang zu bagatellisieren, Doppelmoral, Täter-Opfer-Umkehr und auch ein deftiges Maß an Schamlosigkeit an den Tag bringen.

Der Verantwortung den Menschen vor Ort und insbesondere aber auch den eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gegenüber wird in keinerlei Weise Rechnung getragen. Ausschließlich das eigene Schicksal wird in den Mittelpunkt gestellt.

Zudem wird die Arbeit der Amtsvorgänger und Amtsvorgängerinnen herabgewürdigt und die Bürgerinnen und Bürger, aber auch die politischen Mitbewerber, die sich aus Rücksichtnahme und Respekt und um Schadensbegrenzung bemüht keinerlei Urteil erlaubt haben, werden verhöhnt.

Die Reaktionen, die uns bislang erreicht haben, zeigen jedoch, dass die CSU die Bürgerinnen und Bürger aus Neubiberg und ihr Gefühl für Anstand und Respekt unterschätzt.

Jeder kann sich lebhaft vorstellen, welchen Entrüstungssturm ein derartiger Vorfall bei der CSU ausgelöst hätte, wenn nicht jemand aus den eigenen Reihen mit Kokain aufgegriffen worden wäre und gegen die Polizei zudem noch Widerstand geleistet hätte.

Der entstandene Schaden kann nicht wiedergutgemacht, aber zumindest abgemildert werden, wenn der 1. Bürgermeister jetzt seiner Amtsverantwortung in vorbildlicher Weise gerecht wird und seine politischen Ämter zurücklegt oder für längere Zeit ruhen lässt. Die öffentlich angedeuteten vier Wochen sind auf jeden Fall zu kurz. Auch für die in Aussicht gestellte medizinische Behandlung. Zudem sind die polizeilichen Ermittlungen und die rechtlichen Folgemaßnahmen noch offen.

„Jedem muss eine zweite Chance eingeräumt werden“ – ja, aber nicht schon vier Wochen nach einem solchen Vorgang. Thomas Pardeller, dessen persönliche Probleme wir selbstverständlich ernst nehmen und bedauern, muss jetzt das Richtige tun. Im Interesse der Bürgerinnen und Bürger, die ihm ein so herausgehobenes Amt anvertraut haben.

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