Neubiberg gewährt Asyl auf der Landebahn

16. Juni 2015

Aufgrund der immer weiter steigenden Zahl von Flüchtlingen, die ihre Heimat wegen Krieg und Leid verlassen müssen, muss nun auch Neubiberg seinen Teil zur Unterbringung von Asylbewerbern beitragen. Nach dem Sonnwendfeuer 2015 wird das Landratsamt München mit dem Bau einer Traglufthalle beginnen, um auf der alten Flughafen-Landebahn eine Unterkunft für bis zu 300 Personen zu schaffen.

Die sogenannten Traglufthallen sind wetterfeste Zelte, die geheizt und in kleinere Einheiten unterteilt werden können. Die 72x36 Meter große Halle beherbergt ebenso sanitäre Einrichtungen, eine Essensausgabe sowie eine Aufenthaltsfläche. Nötig wurde diese Maßnahme, da der Landkreis derzeit bis zu 100 Personen pro Woche unterbringen muss und einige Gemeinden, darunter die Gemeinde Neubiberg, die bislang erst 24 Flüchtlingen ein Dach über dem Kopf bietet, ihre Quote nicht erfüllen. Die Lösung der Traglufthallen soll nur ein Provisorium sein, das als Übergangslösung konzipiert wurde. Die dort untergebrachten Menschen sollen sukzessiv auf dauerhafte Unterkünfte verteilt werden. Deshalb plant Neubiberg auch weiterhin mit der Errichtung einer Unterkunft an der Staatsstraße 2078 in der Nähe des Umweltgartens sowie einem privaten Grundstück, um insgesamt 150 Asylbewerber aufzunehmen. Dies ist nötig, da die 300 Flüchtlinge in der Notunterkunft nicht auf die Zahl von 150 Personen, die Neubiberg aufnehmen muss, angerechnet werden. Aufgrund dieser Notlage für Flüchtlinge, die ohne diese Lösung in Zelten oder Turnhallen untergebracht werden müssten, fordert die SPD Neubiberg die Gemeinderatsfraktionen von CSU und Grünen/ödp zum verantwortungsvollen Handeln auf: "Wer weiterhin plant, Asylbewerber nur in Wohnungen und kleineren Unterkunften unterzubringen, lebt an der Realität vorbei. Nun muss endlich ohne politisches Kalkül gehandelt werden und zwischen den Anwohnern in Neubiberg sowie den Flüchtlingen ein Miteinander entstehen, das nur durch die tatkräftige Unterstützung jedes Einzelnen erfolgen kann und nicht durch das Beschuldigen der Verwaltung und einem destruktiven Politikstil. So macht es der Helferkreis der Kolpingsfamilie, so wird auch die SPD Neubiberg handeln", sagt der SPD-Fraktionsvorsitzende Gregor Röslmaier. Tobias Heberlein, Vorsitzender des SPD-Ortvereins, ergänzt: "Im Ortsverein haben bereits einige Mitglieder ihre Unterstützung bei der Hilfe und Integration zugesagt, das macht mich als Vorsitzender stolz. Wir werden zu unserem jährlichen Sommerausflug, dieses Jahr geht es an den Schliersee, auch Plätze für die Neubiberger Flüchtlinge reservieren. Wer jetzt noch versucht, politische Spielchen zu treiben, um bei einer Wahl in fünf Jahren mehr Stimmen zu bekommen, der sollte sich selbst hinterfragen."

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